Ihr könnt euch denken, dass wir nicht viel miteinander zu tun haben, da ich diese Wasserleidenschaft ja nun gar nicht teile. Aber meine Menschen beschäftigen sich viel mit ihnen und ich beobachte sie unauffällig. Weil sie auch oft von ihnen erzählen, wenn wir Besuch haben, kenne ich auch alle Geschichten über sie.
Begonnen hat alles mit Hank. Hank ist eine Indianische Schmuckschildkröte:
Er ist eingezogen, bevor ich da war und hat sich ins Herz meiner Menschen geschwullert. Ich hab nur Glück, dass er nicht mit aufs Sofa zum Kuscheln kann!
Herrchen und Frauchen haben ihn bei Bekannten durchs Kellerfenster in seinem Aquarium winken sehen und sich dabei angehört, dass Hank weg soll. Herrchen hat gar nicht lang überlegt und gesagt: Wir nehmen ihn!
Danach hat er sich dann eine Woche lang über Wasserschildkröten schlau gemacht, ihn ein neues, größeres Aquarium besorgt und alles für Hanks Einzug vorbereitet.
Hank hat sich recht schnell in sein neues Heim eingelebt - so wie ich - und wurde schnell zutraulich und entspannt.
Allerdings war er unheimlich unruhig, solange er nicht unter seiner Sonnenlampe gechillt hat.
Meine Menschen haben ihm ein paar Guppies und einen Horst - wohl so ein Wels in groß mit nem kaputtem Auge und aus dem Futterbecken - zur Gesellschaft gegeben. Natürlich war er größtenteils viel zu faul, irgendeinen Fisch zu fangen - er wurde ja immer schön mit Leckereien verwöhnt.
Trotzdem fand er keine Ruhe in seinem Becken und Herrchen beschloss: er braucht etwas Größeres. Er hat nämlich gelesen, dass diese Art, wie Hank es ist, sehr kletter- und schwimmbedürftig ist und da musste er sich etwas Gutes einfallen lassen.
Glücklicherweise fanden meine Menschen in dieser Zeit eine größere Bude und Hanks Traumhaus sollte seine Umsetzung finden: ein Teich im Wohnzimmer!
So ist das Schildiparadies entstanden:
Allerdings bekam mein Herrchen dann Agnes in den Arm gedrückt - von wegen, man hätte ja genug Platz und die will keiner ...
Hank wollte sein Heim aber ungern mit Agnes teilen und so musste er auf sein Becken verzichten und sitzt jetzt öfters mal vor der Glaswand, um alles mitzubekommen.
Agnes war am Anfang völlig verängstigt und hat sich die meiste Zeit panisch versteckt. Mit viel Geduld haben meine Menschen ihr aber zeigen können, dass jetzt alles in Ordnung ist und nach und nach hat sie sich immer mehr getraut.
Jetzt seh ich sie oft panschend nach Futter betteln - sie scheint ganz gern zu essen - und sie hat keine Angst mehr, wenn jemand an ihr Becken kommt, sondern schaut ganz neugierig.
Sie ist schon sehr hübsch, findet ihr nicht? Sie ist übrigens eine Rotwangenschildkröte, die stetig am Wachsen ist. Wie groß sie wohl wird?
Als ich schon hier gewohnt habe, bekamen wir dann noch einen verlorenen Jungen dazu: Fridolin, ein Moschusschildkröt. Er schaut ein wenig aus wie ein abgeliebter Tennisball... aber ich mach mir nichts aus Bällen.
Herrchen hat ihm eine Kranbütt gekauft, in der er stabil und sicher leben kann. Moschusschildkröten sind nämlich eher kleine Versteckliebhaber und krakseln und klettern im Wasser an Steinen und Ästen, weil sie keine besonders guten Schwimmer sind. Groß werden sie auch nicht, da muss man sich also keine Sorgen um den Platz machen, denn den hat er für seine Größenverhältnisse zu genüge. Schaut mal, wie putzig er ist:
Am ersten Tag hat er sich noch unterm Kork versteckt und durch eine Loch geluschert. Aber dann hat er schnell gemerkt, dass es hier toll ist und man super leckere Dinge bekommt und ist sofort aufgetaut.
Das sind schon wirklich nette Mitbewohner - vor allem, weil sie mich ganz in Ruhe lassen und mir meine Kuschelplätze nicht streitig machen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist das Geplätscher der Wasserpumpen - das gibt so eine entspannte Athmosphäre, da kann man toll bei schlafen :-)
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