Mittwoch, 7. November 2012

Schneggen-Schnagg

Hab ich euch noch gar nicht von meinen Schnecken-Mitbewohnern erzählt? Die sind ja auch so ruhig und unauffällig, da übersehe ich sie fast! Dabei waren sie die ersten tierischen Gefährten meiner Menschen. Mir wurde erzählt, dass die Achatschnecken zu Viert eingezogen sind als sie noch halbwüchsig waren. Das sind sie:




Also das ist eine von ihnen. Aber die kann man echt nicht auseinanderhalten!
Die Kleinste ist irgendwie nicht mitgewachsen und traurigerweise gestorben. Keiner weiß, was los war. Die anderen drei hingegen sind gewachsen und gewachsen und haben sich prächtig entwickelt.

Herrchen hat mitten auf der Straße ein heimisches Schneckchen aufgesammelt und vor dem Winter gerettet. Sie ist zu den Großen gezogen und war sichtlich happy in ihrem kuscheligen Heim mit den neuen Gefährten.

auf diesem Foto ist die Achatschnecke noch nicht ausgewachsen!
Als die Schleicher langsam größer wurden, gabs für sie auch ein hübsches Terrarium mit Buddelboden und Kork zum "klettern". Die hängen oft witzig an der Terrariendecke wie große Tropfen runter.

Als meine Menschen umzogen, sahen sie zufällig, dass es Schneckennachwuchs gibt. Die winzigen Schneckeneier wurden direkt an der Glasscheibe abgelegt und man konnte alles beobachten. Frauchen meinte, sie saß teilweise Stunden davor, weil sie so begeistert war und irgendwie versucht hat, die Winzlinge zu knipsen. Das gelang ihr dann irgendwann mit einem Makroobjektiv - auf den Fotos konnte man dann mehr erkennen als live:



Die sind hier wirklich nur Stecknadelgroß - wenn überhaupt! Noch fast durchsichtig und doch sehen sie irgendwie schon aus wie die Großen.

Sobald sie sich aus der Erde rausgekämpft haben, machen sie sich über alles her was essbar ist. Und es sind bestimmt Hunderte!


Hier noch ein paar entzückende Fotos zum Größenvergleich:








Okay, jetzt die prickelnden Details! Die Schneggis sind Zwitter, brauchen aber unbedingt einen Partner zur Fortpflanzung. Wenns zur Sache geht, wird wie auch immer abgemacht, wer den weiblichen und wer den männlichen Part übernimmt. Ihre Geschlechtsorgane fahren sie aus einer Stelle am Hals aus und docken jeweils beim anderen an. Völlig unspektakulär verharren sie so mehrere Stunden. Tja, das weiß ich, weil sie die letzten Tage wieder dabei sind - also bald vielleicht wieder Nachwuchs??

Ja, ich sagte Hunderte. Es gab mittlerweile zwei Mal großen Nachwuchs. Aus beiden haben meine Menschen zwei bis drei behalten, obwohl das gegen den Plan war. Vom ersten Wurf wurden sogar sieben adoptiert! Die haben jetzt auch ein feines zu Hause.

Jetzt wird's hart ... Frauchen brauchte sehr, sehr lange, um diesen Fakt zu akzeptieren. Schließendlich hat sie die Vernunft überzeugt, dass sie keine Zehntausend Schnecken behalten kann!
Jetzt erklärt sie es so, dass alle, die nicht bleiben können, einen ganz wichtigen Lebens-Sinn haben. Und zwar müssen sie dafür sorgen, dass die Schildkröten einen kräftigen und gesunden Panzer behalten. Ihre Bedingung ist aber, dass die Kleinen nicht leiden dürfen und nur so lange ihren Sinn erfüllen können, wie sie in einem Haps weg sind. Ihr könnt euch jetzt denken, warum aus jedem Wurf welche übrig sind ;-)
So ist halt der Lauf der Natur. Mir und Kallie muss sie ja auch Fleisch füttern, obwohl sie Vegetariern ist (mein Herrchen auch, aber der geht da entspannter mit um, hihi).

Wie ihr seht, haben die Schneggis hier auch ein super zu Hause und werden so gut wie möglich gehegt und gepflegt. Sogar die "natürliche" Auslese erfolgt irgendwie "humaner" als in der Wildnis, gell?

Übrigens, wer Schneckennachwuchs adoptieren will - immer gerne! ^^

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