Samstag, 23. Juni 2012

Geboren in Spanien ...

... mein Leben begann in Spanien - und endete dort beinahe auch wieder. Über diese beängstigende Zeit möchte ich nicht sprechen. Geblieben ist die Angst vor Gittern und Männern mit großen Stöcken - ein trauriges Kapitel.

Gott sei Dank haben mich hilfsbereite Menschen in Österreich aus Spanien geholt, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen. Vielen Dank an die Menschen von Galgo.at! Sie haben mit mir ein neues zu Hause gesucht:
http://www.galgos.at/index.php?cat=vermittlung_detail&nr=569&hund=Pista%20sucht%20ein%20Zuhause

Trotz umsichtiger Suche und Absicherungen hat sich mein erstes neues Heim in Österreich nicht bewährt. 1 Jahr und 6 Monate lebte ich dort in einem Saluki-Rudel und war das letzte Rad. Das hat mir gar nicht gefallen. Und als ich dann auch noch ein paar Bisswunden einstecken musste, war klar: ich musste wieder umziehen.
Mein erstes Herrchen gab mich glücklicherweise wieder zurück in die Pflegefamilie. Von dort wurde weitergesucht. Ich fand mich - ich hatte es wohl geahnt - in einem Rudel wieder und war wenig begeistert. Ich war dünner als eine Galga dünn ist und ganz schön verunsichert ...
In der Zwischenzeit ergab sich ein tragisches Schicksal in Hamburg. Und wie das Leben so spielt, sind Tragödien meist der Beginn von etwas Neuem ... und manchmal, ja manchmal auch der Beginn von einem neuen Glück. So viel sei verraten: das neue Glück hatte mit mir zu tun...
Mein zukünftiges neues Herrchen trauerte noch um seinen geliebten Sammy, ein wundervoller Bernersennenhund, der aufgrund eines leisen, man sagte schmerzlosen, Tumors völlig überraschend starb. Er teilte dies meiner ersten Pflegemutter mit, die Sammy hatte kennenlernen dürfen. Postum schickte sie nebst Beileidsbekundung ein Foto von mir mit und fragte, ob sein Herz vielleicht ein Plätzchen für mich öffnen möchte.


Sein Herz war bei diesem Anblick selbstverständlich umgehend weich geworden. Natürlich könnte ich Sammy niemals ersetzen! Aber vielleicht könnte ich die Lücke, die er hinterließ füllen und die Erinnerung an ihn mit mir tragen und das Vermissen erträglicher machen ...

Jetzt musste er nur noch mein zukünftiges Frauchen überzeugen. Nun hab ich ja praktisch schon verraten, dass das geklappt hat. Also setzten sie sich an einem warmen Junitag ins Auto und starteten die lange Reise nach Österreich, um mich abzuholen. Glaubt es oder nicht: das habe ich gespürt! Ich wusste einfach, dass sie kommen und war leicht nervös.

Am frühen Abend chillte ich mit den anderen Galgos auf der Terrasse, als das Auto von meinen Pflegeeltern parkte. Kurz darauf das zweite Auto. Das waren sie! Wir erkannten uns sofort und ich begrüßte sie so süß wie ich nur konnte. Leider sprangen die anderen immer im Weg rum und drängelten sich vor. Ich hoffte nur, dass sie mich am liebsten mochten. Gott sei Dank wählten sie nur mich aus, um ein wenig spazieren zu gehen! Das konnte nur Gutes bedeuten.
Die beiden durften die Nacht bei meiner Pflegefamilie schlafen. Ich hab natürlich ganz gut aufgepasst! Und als Herrchen nach dem Frühstück zu seinem Auto ging, konnte ich ihn schnell überzeugen, mich mitzunehmen. Dabei ergriff ich gleich die Chance und sprang ins Auto - hier würde ich nicht mehr wieder rauskommen! Sie mussten mich einfach mitnehmen!
Mein Plan ging voll auf. Dabei musste ich mich nicht mal groß anstrengen. Mein neues Frauchen setzte sich während der Fahrt neben mich und ich konnte mich gleich ankuscheln.

Es war natürlich alles sehr aufregend und ich musste sicher gehen, dass ich die beiden nicht aus den Augen verliere.




Die Fahrt hat aber super geklappt und ich hab mich sehr wohl gefühlt. Wir sind ganz oft angehalten, um eine Pause zu machen, ein paar Schritte zu laufen und frische Luft zu schnappen. 



Mein neues Heim hat mir gleich gut gefallen. Die beiden haben ein extra großes Sofa für mich, also uns drei, erstanden, auf dem ich mich sofort an Frauchen gekuschelt habe und eingeschlafen bin. 
Hier hat mich meine lange Reise hingebracht und die beiden sagen, ich bin jetzt WIRKLICH Daheim und muss mir keine Sorgen mehr machen.

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